Geschichten erfinden als Gedächtnistraining

Geschichten erfinden als Gedächtnistraining
Vom Hasen und vom WeihnachtsbaumErfinden Sie Ihre eigene Weihnachtsgeschichte und trainieren Sie Ihre Kreativität. In meiner Geschichte dreht sich alles um einen Hasen und seine Erlebnisse zur Weihnachtszeit
Gedächtnistraining

Geschichten erfinden als Gedächtnistraining

Im heutigen Blog dreht sich alles um Kreativität und Fantasie. Ich habe fünf Wörter ausgesucht und rund um diese Begriffe eine Geschichte erfunden. Alternativ können Sie auch ein Foto nehmen und die abgebildete Situation als Grundlage für eine Erzählung verwenden. Was zählt ist, dass die Kreativität angeregt wird, die Fantasie ihren Lauf nehmen kann und dabei das Gedächtnis trainiert wird. 

Meine fünf Wörter für die nachstehende Geschichte sind: Schneegestöber, Hauseingang, Pullover, Weihnachtsbaum und Hase. Vielleicht entwerfen Sie aber einen ganz anderen Handlungsstrang …

Eine kleine Hasengeschichte zur Weihnachtszeit

Ich schlich an einem Weihnachtsabend, an dem es so heftig schneite, dass mir die Flocken bis in die Ohren fielen, durch die Straßen. Der Wind war schneidend kalt und alle Bewohner unserer Stadt hatten sich in ihren gemütlichen warmen Zimmern versammelt. Das Schneegestöber wurde so wild, dass ich meine Spuren aus den Augen verlor. Selbst meine gute Nase und meine riesigen Löffel waren mir keine Hilfe, einen Weg zurück zu meinem Unterschlupf zu finden.

Seit Tagen schon bewohnte ich ein gemütliches Plätzchen in einer ruhigen Gasse. Aus Heu und flauschigen Wollresten hatte ich mir eine behagliche Bettstatt zusammengerichtet. Ja, so ließ es sich durch den Winter kommen. Aber dann begann es am Morgen des 24. Dezember stark zu schneien. Ich beschloss noch schnell für eine Mahlzeit vorzusorgen, bevor der Schnee zu hoch sein würde. Aber was für ein Irrtum war mir mit diesem Gedanken unterlaufen.

Kaum war ich ein paar Meter vorangekommen, konnte ich meine Spuren im Schnee nicht mehr sehen. Aber wohin jetzt? Ich irrte herum und kam an kein Ziel. Nass, mit kalten Pfoten und hängenden Ohren drückte ich mich in einen Hauseingang. Müde und hungrig rollte ich mich im Schutz des Portals zusammen und hoffte inständig, das Schneegestöber möge bald ein Ende finden. Doch plötzlich wendete sich das Blatt.

Zwei Menschen stapften auf das Haustor zu. Einer war sehr groß, der andere sehr klein. Der Kleinere der beiden hopste wie ein Hase herum und kam vor mir zum Stehen. Aufgeregt deutete er auf mich, zog den Großen am Arm und lenkte so dessen Aufmerksamkeit auf mich. Ich drückte mich enger an die Wand – schließlich weiß man ja nie was der nächste Augenblick bringen wird. Doch meine Sorge war ganz unberechtigt. 

Der Große hob mich sanft in die Höhe und steckte mich unter seinen warmen Mantel. Ich kann Euch sagen – es war wunderbar weich und warm in dieser Höhle. Nach vielen Stunde des Frierens spürte ich die kuschelige Wärme eines Pullovers und mein Fell begann zu trocknen. Nun wurde ich getragen ohne zu sehen, wohin der Weg führte, aber ich fühlte mich wunderbar. 

Dann strömten neue Geräusche und Gerüche auf mich ein. Ich wagte es den Kopf herauszustrecken und war verblüfft. Ich staunte über die neue Umgebung: Es brannten viele Lichter, es war warm, es duftete nach Wald und eine große Gesellschaft hatte sich rund um einen riesigen Weihnachtsbaum versammelt. Als ich behutsam herunter gesetzt wurde, pirschte ich sofort in Richtung des großen Grün. Ich war so hungrig, dass ich alles um mich vergass. Als ich den Weg durch glitzernde Päckchen bis zum duftenden Baum geschafft hatte, begann ich daran zu knabbern. 

Plötzlich gab es ein großes Gelächter im Zimmer, weil ein kleines Glöckchen mich verraten hatte. Da ich in meiner Begeisterung heftig am Baum gezogen hatte, begann es hell zu klingeln. Ich nagte unbeirrt weiter und war zufrieden. Der aufmerksame kleine Mensch brachte mir ein Körbchen und kaum war ich darin versunken, schlief ich bis zum nächsten Morgen.

Seit jenem Abend weiß ich, dass es zu Weihnachten duftende Bäume in den Zimmern der Menschen gibt. Und jedes Jahr zu dieser Zeit suche ich Unterschlupf bei ihnen, um das Glöckchen zu hören und um mich am Weihnachtsabend nicht mehr zu verlaufen. 

Ich wünsche allen Frohe Weihnachten.

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